Uniprothese Knie (Hemi-, oder Schlittenprothese)
VOR DER OPERATION
- Unser Sekretariat kontaktiert Sie in den nächsten Tagen telefonisch, um für den geplanten Eingriff einen Termin zu vereinbaren.
- Sobald Sie den Operationstermin erhalten haben, melden Sie sich für eine Kontrolle bei Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt an. Bitten Sie diese bzw. diesen, uns Ihre aktuellen Laborwerte zu faxen (031 358 12 45) und Ihre aktuellen Medikamente mit Ihnen zu überprüfen.
- Bitte informieren Sie uns, wenn Sie blutverdünnende Medikamente (Marcoumar, Sintrom, Plavix, Xarelto etc.) einnehmen müssen!
- Wir bitten Sie, sämtliche Medikamente sowie Gehstöcke – sofern diese bereits vorhanden sind –ins Spital mitzubringen
OPERATION
Die Operation dauert in der Regel vierzig bis sechzig Minuten.
Der Hautschnitt ist in etwa sechs bis zehn cm lang.
Der erkrankte bzw. abgenutzte Knochen des Ober- und Unterschenkels wird auf der richtigen Höhe und im richtigen Winkel zur Beinachse abgesägt.
Mittels spezieller Schablonen und Schnittblöcke wird das Einsetzen der Prothese vorbereitet und mit Testkomponenten werden die Stabilität und die Beweglichkeit überprüft, bevor dann die definitiven Komponenten mit Knochenzement befestigt werden.
Unsere Standardprothese ist die «balanSys UNI» der Firma Mathys. Femur- und Tibiakomponente sind aus Stahl (Cobalt-Chrom-Molybdän) gefertigt, die Zwischenscheibe (= Inlay) besteht aus Kunststoff (Polyethylen).
Die Seitenbänder bleiben bei der Operation erhalten. Im Unterschied zur Totalprothese trifft dies auch auf die Kreuzbänder zu.
Der Hautverschluss erfolgt mit Klammern. Diese sind einfacher zu entfernen als Hautfäden. Das Risiko, dass nur ein Teil entfernt wird und dadurch Komplikationen entstehen, ist geringer.
Zu möglichen Komplikationen bzw. OP-Risiken, die in der Sprechstunde mit Ihnen besprochen werden, zählen:
- • Hypästhesien (= «eingeschlafenes» Hautgefühl um die Narben)
- • Bleibende Schmerzen (Spannungs-/Fremdkörpergefühle)
- • Lockerungen/Fehlpositionierung/ Verschleiss /Frakturen
- • Thrombosen/Embolien (= Gefässverschlüsse)
- • Infektionen
- • Verletzung von Gefässen/Nerven die Narbe)
NACH DER OPERATION
Der Spitalaufenthalt beträgt in der Regel drei bis fünf Tage. Der Austritt erfolgt, wenn die Schmerzmedikamente gut eingestellt sind, wenn Sie das Gehen und Treppensteigen mit Stöcken erlernt haben und die Operationswunde reizlos aussieht.
Nach der Operation dient eine Redon-Drainage dazu, die Flüssigkeit aus dem Gelenk nach aussen zu leiten, womit die Schwellung verringert wird.
Die Drainage wird am zweiten Tag nach der OP entfernt; es erfolgt dann ein Kontrollröntgen und der grosse Verband wird durch Duschpflaster ersetzt.
Die prophylaktische Antibiotikagabe wird bis zum Redonzug – also zur Entfernung der Redon-Drainage – fortgesetzt (48 Stunden).
Die Physiotherapie beginnt im Spital und soll nach dem Austritt nahtlos fortgesetzt werden. Sie können sich eventuell schon Termine sichern, wenn Sie das OP-Datum vereinbart haben. Wichtig ist zu Beginn, dass vor allem die volle Streckung immer wieder geübt wird.
Die Belastung des Knies ist nach Massgabe der Beschwerden erlaubt. Sie benützen die Stöcke also aus Komfortgründen, solange die Schmerzen dies erfordern. Sobald Sie sich sicher fühlen, können sie die Gehstöcke zuerst daheim, dann auch im Freien weglassen. Dies ist oft bereits nach zwei bis drei Wochen der Fall.
Thrombosespritzen (Clexane 40 mg) sollten während drei Wochen nach dem OP-Datum täglich einmal – am besten immer in etwa zur gleichen Uhrzeit – appliziert werden.
Für die Entfernung der Hautklammern müssen Sie mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt nach zwei Wochen (14 bis 21 Tage nach dem OP-Datum) einen Termin vereinbaren.
Bis zur Klammerentfernung muss die Wunde insbesondere beim Duschen mit einem speziellen Pflaster geschützt werden. Sie werden von einer Pflegefachperson entsprechend instruiert.
Baden bzw. Schwimmen wird aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr nicht empfohlen.
Die Schmerzmittel können Sie individuell reduzieren. Dies kann ggf. auch bei der Klammerentfernung mit der Hausärztin bzw. dem Hausarzt diskutiert werden.
Ein Arztzeugnis (100% Arbeitsunfähigkeit) erhalten berufstätige Patientinnen und Patienten für sechs Wochen. Anpassungen erfolgen bei den Kontrollen.
Wir empfehlen, auf das Autofahren zu verzichten, solange Sie die Gehstöcke benötigen.
Nach sechs Wochen findet in unserer Sprechstunde die erste Kontrolle (mit vorangehendem Röntgen) statt. Das Aufgebot kommt per Post.
Je nach Verlauf gibt es nach drei Monaten meist noch eine zweite Kontrolle (ohne Röntgen).
Die Physiotherapie wird in der Regel fortgesetzt, bis die Behandlung abgeschlossen ist.
Ein «klapperndes» Geräusch bzw. «Knacken» ist normal! Es entsteht durch den Kontakt des Inlays (Zwischenscheibe aus Kunststoff) mit der Metallkomponente des Oberschenkels und wird mit der Zeit noch etwas leiser.