Das Wirbelgleiten und Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule)

Das Wirbelgleiten

Das Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) kann aufgrund einer Wachstumsstörung schon beim jungen Menschen auftreten. Meist ist die Krankheit nicht symptomatisch, solange die Bandscheibe noch gesund ist. Die häufigere Form des Wirbelgleitens tritt im Rahmen der Facettengelenksarthorse auf. Der Verlust des Gelenkknorpels und das Abschleifen des Gelenkknochens erweitert den Gelenkspalt, sodass der obere Wirbel nach vorne gleiten kann. Wir sprechen dann von einer segmentalen Instabilität. Das heisst nicht, dass das Rückgrat auseinanderbricht, sondern dass die Wirbel beim Positionswechsel - etwa vom Liegen zum Stehen und umgekehrt- hin und her gleiten. Das allein kann schon erheblich Schmerzen verursachen, meist kommt es dabei auch noch zu einem Einklemmen der Spinalnerven.

Verkrümmungen der Wirbelsäule (Skoliose)

Es gibt Verkrümmungen der Wirbelsäule zur Seite, die bei Kindern auftritt und oft schon in diesem Alter operative behandelt wird. Häufiger und durch die degenerative Erkrankung der Wirbelsäule bedingt kommt es zu Verkrümmungen der Lendenwirbelsäule beim älteren Menschen. Damit verbunden ist einerseits ein Haltungsverlust. Der Rücken kommt aus dem Gleichgeweicht, man hat eine gebückte Haltung (Pisa-Syndrom). Zusätzlich kommt es dabei auch zu Einengungen des Spinalkanales, wobei die Spinalnerven eingeklemmt werden. Diese Veränderung entwickelt sich in der Regel über Jahrzehnte. Sie beginnt mit einer leichten Asymmetrie, wodurch eine Seite der Wirbelsäule einseitig belastet wird, so dass dort die Abnützung stärker fortschreitet. Dies setzt einen Teufelskreis in Gang. Nach und nach kann die gesamte Lendenwirbelsäule betroffen sein. 

Operative Behandlung

Ein stabilisierender Eingriff an der Wirbelsäule kann notwendig werden, wenn eine Verkrümmung korrigiert werden muss oder wenn die Verschiebung eines Wirbels (Wirbelgleiten) vorhanden ist. Die Stabilisierung der Wirbelsäule erfolgt mit Schrauben, welche jeweils in jedem Wirbel verankert und mit einem Stab verbunden werden. Zusätzlich wird entweder zwischen den Wirbeln oder seitlich an der Wirbelsäule Knochen angelagert, damit das Ganze schliesslich verknöchert und steif wird.

Eine Stabilisierung der Wirbelsäule kann über einen grossen mittigen Zugang erfolgen. Dann wird die Rückenmuskulatur grossflächig vom Knochen abgelöst und die Implantate werden unter Sicht - kombiniert mit einer Röntgenkontrolle - eingebracht.

Alternativ kann man eine Stabilisierung sogenannte minimal-invasiv durchführen, also muskelschonend unter Röntgenkontrolle. Dabei werden die Schrauben und Stangen über kleine Hautschnitte direkt eingebracht ohne die Muskulatur vom Knochen ablösen zu müssen. Sind zusätzlich die Bandscheiben zu sehr abgenützt und verbraucht, müssendiese ersetzt werden. Dazu werden die noch vorhandenen Bandscheibenreste entfernt und Implantate, sogenannte Cages (Käfige), eingeführt. Diese haben Löcher, in die körpereigener Knochen oder Knochenersatzmaterial eingebracht wird, um eine feste und dauerhafte Durchknöcherung zu erreichen.