Klumpfuss – Behandlung nach Ponseti

Bei Ihrem Kind wurde die Diagnose Klumpfuss gestellt. Dies ist eine angeborene Fehlstellung des Fusses mit verschiedenen Komponenten (hochstehende Ferse, Abknicken und Verdrehen des Fusses nach innen). Es besteht eine Fehlstellung der Fusswurzelknochen. Die Ursachen für diese Erkrankung können genetisch sein, oft besteht eine familiäre Häufung. Auch eine Fehlhaltung in der Gebärmutter wird als Ursache diskutiert, häufig ist der Grund für die Erkrankung aber nicht erklärbar. Der Klumpfuss kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. In 50 Prozent der Fälle tritt er beidseitig auf.

 

Behandlung

Die moderne Behandlung des Klumpfusses erfolgt nach Ponseti. Diese basiert auf einer redressierenden (korrigierenden) Gipsbehandlung. Hierfür wird bereits einige Tage nach der Geburt mit einem Ganzbeingips die Fehlstellung Schritt für Schritt sanft korrigiert. Der Gips wird wöchentlich gewechselt, bis eine ausreichende Korrektur erreicht ist. In der Regel werden sechs bis acht Gipse benötigt.

Die Spitzfussstellung, die sich in der hochstehenden Ferse ausdrückt und durch die verkürzte Achillessehne verursacht ist, kann mithilfe der Gipse nicht behandelt werden. In 80 Prozent der Fälle ist ein kleiner operativer Eingriff nötig. Hierbei wird in einer kurzen Narkose die Achillessehne durchtrennt. Die Ferse kann damit nach unten rutschen und der Fuss kann die korrekte Position einnehmen. Schon nach wenigen Wochen wächst die verlängerte Achillessehne wieder zusammen. Noch in der Narkose wird der letzte Gips angelegt. Jetzt sind alle Fehlstellungen korrigiert. Dieser letzte Gips verbleibt für drei Wochen. Im Anschluss wird eine Ponseti-Schiene angepasst. In dieser werden beide Füsse in Lederschuhen auf einer Metallschiene fixiert. Zur Körperpflege kann die Schiene ausgezogen werden. Sie muss während drei Monaten Tag und Nacht getragen werden, anschliessend bis zum vierten Geburtstag des Kindes für mind. zehn Stunden jeweils nachts.

Langzeit Aussichten

Mithilfe der Ponseti-Therapie werden sehr gute Ergebnisse ohne grosse operative Eingriffe erzielt. Wichtig ist das konsequente Tragen der Schiene bis zum vierten Geburtstag, um einen Rückfall zu verhindern. Im Regelfall wird Ihr Kind unbeeinträchtigt laufen lernen und Sport treiben können. Eine Rezidivgefahr besteht allerdings, bis der Fuss komplett ausgewachsen ist. Daher sind Kontrollen bis zum Wachstumsabschluss notwendig. Milde Rückfälle können mit einer erneuten Gipsbehandlung oder auch mit Einlagen/Orthesen behandelt werden. Gelegentlich sind kleinere Folgeoperationen notwendig.

Auch bei erfolgreicher Therapie bleibt der Klumpfuss meist etwas kürzer als der gesunde Fuss. Zudem ist oft eine Verschmächtigung der Wade zu beobachten. Auf die Funktion des Fusses hat dies keinen Einfluss.

Wenn eine Operation nötig ist …

In diesem Fall wird Ihr Kind von Fachpersonal, das für die Behandlung von Kindern ausgebildet ist, betreut. Die Narkose wird durch unseren Kinderanästhesisten durchgeführt. Vor der Operation erfolgt ein ausführliches Gespräch. Säuglinge unter sechs Monate müssen nach der Narkose überwacht werden. Hierfür bleiben Sie bis zum nächsten Tag auf unserer Überwachstation.