Knie-Totalprothese

VOR DER OPERATION

Unser Sekretariat kontaktiert Sie in den nächsten Tagen telefonisch zur Vereinbarung eines Termins für den geplanten Eingriff.

Sobald Sie den Operationstermin erhalten haben, melden Sie sich für eine Kontrolle bei Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt an. Bitten Sie diese bzw. diesen, uns aktuelle Laborwerte zu faxen (031 358 12 45) und Ihre aktuellen Medikamente mit Ihnen zu überprüfen.

Bitte informieren Sie uns, wenn Sie blutverdünnende Medikamente (Marcoumar, Sintrom, Plavix, Xarelto etc.) einnehmen müssen!

Wir bitten Sie, sämtliche Medikamente sowie Gehstöcke – sofern diese bereits vorhanden sind – ins Spital mitzubringen.

OPERATION

Die Operation dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten. Der Hautschnitt ist in etwa 15 cm lang.

Der erkrankte bzw. abgenutzte Knochen des Ober- und Unterschenkels wird auf der richtigen Höhe und im richtigen Winkel zur Beinachse abgesägt. Damit kann, falls notwendig, auch die Beinachse korrigiert werden.

Mittels spezieller Schablonen und Schnittblöcke wird das Einsetzen der Prothese vorbereitet und mit Testkomponenten werden die Achse, die Stabilität und die Beweglichkeit überprüft, bevor dann die definitiven Komponenten mit Knochenzement befestigt werden.

Unsere Standardprothese ist die «balanSys PS» der Firma Mathys. Femur- und Tibiakomponente sind aus Stahl (Cobalt-Chrom-Molybdän), die Zwischenscheibe (= Inlay) besteht aus Kunststoff (Polyethylen).

Bei der Operation werden die Kreuzbänder entfernt. Ihre Funktion wird durch das spezielle Prothesendesign ersetzt. Die Seitenbänder hingegen bleiben erhalten.

Die Kniescheibe bleibt ebenfalls erhalten. In ca. fünf Prozent der Fälle führen wir zur Verbesserung der Position bzw. Führung einen Rückflächenersatz durch. Das bedeutet, dass die Rückseite der Kniescheibe «weggesägt» und durch ein Kunststoffteil ersetzt wird.

Der Hautverschluss erfolgt mit Klammern. Diese sind einfacher zu entfernen als Hautfäden. Das Risiko, dass nur ein Teil entfernt wird und dadurch Komplikationen entstehen, ist geringer.

Zu möglichen Komplikationen/OP-Risiken, welche in der Sprechstunde mit Ihnen besprochen werden, zählen:
 

  • • Hypästhesien ( = «eingeschlafenes» Hautgefühl um die Narbe)
  • • Bleibende Schmerzen (Spannungs-/Fremdkörpergefühle)
  • • Lockerungen/Fehlpositionierung/Verschleiss/Frakturen
  • • Thrombosen/Embolien ( = Gefässverschlüsse)
  • • Infektionen
  • • Verletzung von Gefässen/Nerven

NACH DER OPERATION

Der Spitalaufenthalt beträgt in der Regel fünf bis sieben Tage. Der Austritt erfolgt, wenn die Schmerzmedikamente gut eingestellt sind, wenn Sie das Gehen und Treppensteigen mit Stöcken erlernt haben und die Operationswunde reizlos aussieht.

Nach der Operation dienen zwei Redon-Drainagen dazu, die Flüssigkeit aus dem Gelenk nach aussen zu leiten, womit die Schwellung verringert wird.

Die beiden Drainagen werden am zweiten Tag nach der OP entfernt; es erfolgt ein Kontroll-Röntgen und der grosse Verband wird durch Duschpflaster ersetzt.

Die Physiotherapie beginnt im Spital und soll nach dem Austritt nahtlos fortgesetzt werden. Sie können sich eventuell schon Termine sichern, wenn Sie das OP-Datum vereinbart haben. Wichtig ist zu Beginn, dass vor allem die volle Streckung immer wieder geübt wird.

Nach Massgabe der Beschwerden ist es erlaubt, das Knie zu belasten: Das bedeutet, dass Sie die Stöcke aus Gründen des Komforts so lange benützen, wie die Schmerzen dies erfordern. Sobald Sie sich sicher fühlen, können die Gehstöcke weggelassen werden – zuerst daheim, später auch im Freien. Im Haus ist dies meist nach ca. zwei bis drei Wochen und draussen nach vier bis sechs Wochen der Fall.

Thrombosespritzen (Clexane 40 mg) sollten für vier Wochen nach dem OP-Datum einmal täglich – am besten immer in etwa zur gleichen Uhrzeit – appliziert werden.

Für die Entfernung der Hautklammern müssen Sie mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt nach zwei Wochen (14 bis 21 Tage nach dem OP Datum) einen Termin vereinbaren.

Bis zur Klammerentfernung muss die Wunde insbesondere beim Duschen mit einem speziellen Pflaster geschützt werden. Sie werden diesbezüglich vom Pflegepersonal instruiert. Baden bzw. Schwimmen wird aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr nicht empfohlen.

Ihre Schmerzmittel können Sie individuell reduzieren. Dies kann ggf. auch bei der Klammerentfernung mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt besprochen werden.

Berufstätige Patientinnen und Patienten erhalten für sechs Wochen ein Arztzeugnis (100% Arbeitsunfähigkeit). Anpassungen erfolgen bei den Kontrollen.

Wir empfehlen Ihnen, auf das Autofahren zu verzichten, solange Sie die Gehstöcke benötigen.

Nach sechs Wochen findet in unserer Sprechstunde die erste Kontrolle (mit vorangehendem Röntgen) statt. Das Aufgebot kommt per Post. Je nach Verlauf gibt es nach drei Monaten meist noch eine zweite Kontrolle (ohne Röntgen) .

Die Physiotherapie wird in der Regel fortgesetzt, bis die Behandlung abgeschlossen ist.

Im Knie kann ein «klapperndes» Geräusch bzw. ein «Knacken» auftreten. Es wird durch den Kontakt des Inlays (Zwischenscheibe aus Kunststoff) mit der Metallkomponente des Oberschenkels hervorgerufen und wird mit der Zeit meist noch etwas leiser.